2018-02-04

Februar 2018

2018-02-02 Bei uns ist gerade typische Cyclone Saison, viel Regen, es ist viel zu heiß und der Wetterbericht ist viel bunter als er sein sollte - das heißt in unserem Fall, daß sich irgendwo in der Gegend ein Sturm herumtreibt. Laut letzter Prognose sollen wir am Montag wohl bis zu 50 Knoten Wind bekommen, aber die Vorhersage ändert sich noch im Stundentakt und so kann man das noch nicht ernst nehmen. Zum Glück sind wir mit den Moorings inzwischen viel weiter und die neuen 4m Pins geben einem doch eine gewisse Sicherheit, daß nicht gleich bei der ersten Böe ein Boot auf Drift geht. So richtig entspannt ist man aber nicht und so haben wir unseren Trip nach Suva, der für nächste Woche geplant war, erst mal nach hinten verschoben.
Letzte Woche hatten wir schon mal so was wie einen Warnschuss – 40 Knoten Wind ohne Vorwarnung. Hat nicht lange gedauert, aber für unser vorderes Sonnensegel war es schon genug, das ist sauber gerissen. Wir wollten es natürlich wieder reparieren, aber die Sonne hatte den Stoff schon recht brüchig gemacht. Also doch keine Reparatur, da ist eher ein Neubau angesagt.
Kurioserweise haben wir trotz reichlich Regen in letzte Zeit gerade Wassermangel bei uns am Schiff. Irgendwie haben wir es hinbekommen, daß wir bei den ergiebigen Regenfällen jeweils nicht zuhause waren und daher kein Wasser sammeln konnten. Das Wasser aus der örtlichen Wasserleitung ist aber gerade auch unbrauchbar – immer nach einem starken Regen gehen die Sammelbecken über und das Wasser, das aus der Leitung kommt ist eine braune Suppe. Naja, gestern haben wir zumindest ein paar Liter sammeln können, das reicht hoffentlich bis das Leitungswasser wieder ok ist.
Sonst hat sich nicht viel getan, wir haben immer noch kein Visum im Pass und der bestellte Lack ist auch seit 3 Wochen überfällig. Also alles wie immer.

2018-02-06 Wir haben immer noch kein Visum und auch der Lack ist immer noch nicht da – ABER wir haben wieder Wasser! Gestern und heute hat es mal wieder so richtig geregnet und diesmal waren wir zuhause und konnten genug Wasser sammeln um unsere 2 Tanks wieder voll zu machen – das sind 200 Liter Wasser, das reicht bei uns etwa für die nächsten 3 Wochen.

Gita schrammt an Fiji vorbei
2018-02-12 Das schöne an den Hurrikans in der Karibik ist, sie sind so schön vorhersagbar! Kleine Abweichungen vom vorhergesagten Kurs gibt es natürlich auch immer wieder, aber sie kommen immer aus Osten, machen dann eine Kurve und ziehen nach Norden weiter. Anders ausgedrückt, ist er vorbeigezogen, dann kann man erstmal durchatmen.
Hier im Südpazifik ist die Sache etwas anders, die Zugbahnen der Cyclone sind leider nicht so einfach einzuschätzen. Meistens kommen sie irgendwo aus dem Nordwesten, aber dann verhalten sie sich wie ein Betrunkener mit Orientierungsschwäche. Winston vor 2 Jahren war ein typisches Beispiel dafür, der ist erst westlich an Fiji vorbeigezogen, hat dann umgedreht und ist dann südlich von Fiji durchgezogen bis nach Samoa – dort hat er wieder umgedreht und hat dann, beim dritten Versuch, einen Volltreffer in Fiji gelandet.
Zur Zeit haben wir auch wieder so einen Rumtreiber in der Gegend – hört auf den Namen Gita. Gita ist knapp nördlich von Fiji entstanden und ist dann nach Osten abgezogen. Unter Samoa ist er dann nach Süden abgebogen, hat Niue und Tonga besucht, und ist jetzt wieder auf dem Weg nach Westen. Die letzten Vorhersagen prognostizieren, daß Gita knapp südlich von Fiji durchzieht. Wenn das so stimmt, werden wir in SavuSavu vielleicht 35 Knoten Wind abbekommen, damit können wir gut leben – mal schauen was wirklich kommt.

2018-02-19 Gestern haben wir das Starterseil von unserem Generator gewechselt. Es hat den ganzen Tag gedauert!
Wir haben an Bord einen kleinen, tragbaren Honda Generator - um im Notfall eine zusätzliche Energiequelle zu haben. Das Problem mit dem Gerät ist, daß wir ihn ungefähr nie brauchen - dank einer großen Batteriebank (500Ah) und 2 Solarzellen (jeweils 150W) haben wir für den normalen Bordalltag eigentlich immer genug Energie. Nur wenn es mal so 4-5 Tage am Stück nur regnet, dann ist es schön ein wenig Strom aus der Kiste zu haben, aber wie gesagt, das kommt vielleicht 1-2 Mal im Jahr vor.
Beim letzten Durchzug der Ausläufer von Gita war es wieder mal soweit - aber es ging leider nicht so wie geplant, der Generator brachte nicht volle Leistung. Das kommt üblicherweise daher, daß die kleinen Bohrungen im Vergaser mit der Zeit verstopfen, wenn  man nicht jedesmal den Benzin aus der Schwimmerkammer abläßt. Also Vergaser runter und putzen - klingt recht einfach, aber wenn alle Schrauben gut festgerostet sind, ist das auch schon ein Abenteuer. Irgendwann war das aber auch geschafft und wir starten das Ding - oder so dachten wir zumindest. Leider hatte das Schicksal aber andere Pläne und so ist uns das Starterseil beim ersten Versuch gerissen.
Generator - halb zerlegtStarterseile reißen ab und zu, da kann man nichts machen. Bei unseren diversen Außenbordmotoren haben wir das über die Jahre immer wieder machen müssen - und wenn man einmal den Trick herausen hat - und man die Feder nicht raus springen läßt - dann geht das eigentlich recht flott. Bei unserem Honda Generator haben wir das noch nie gemacht und nachdem wir nicht jeden Fehler selber ausprobieren wollen, haben wir bei YouTube geschaut, wie man das am besten macht. Nach dem Video waren wir erstmal baff - um die Starterleine zu tauschen muß man den Generator komplett auseinander nehmen!
Damit hatten wir auch schon das nächste Problem, die Gehäuseschrauben waren so rostig, die haben sich freiwillig keinen Millimeter gerührt! Am Ende mußten wir alle 8 Schrauben rausbohren - zum Glück haben wir gute Bohrer an Bord und so ging wenigstens das halbwegs problemlos über die Bühne. Nachdem wir also die Schrauben endlich aus dem Weg hatten, den Tank ausgebaut und die Elektronik zur Seite gebogen, ging es zum das Starterseil - so war wenigstens der Plan. Die 3 Schrauben, die die Seilmechanik festhalten, hatten aber auch keine Lust einfach rauszugehen - stattdessen drehten sich innen die Muttern im Plastik - ganz super! Also mußten wir noch weiter zerlegen, alle Dämpfer raus um die Bodenplatte abzuschrauben um dann endlich an die Schrauben für das Plastikteil zu kommen, hinter der sich die Muttern der Seilmechanik verstecken. Am Ende hat der Generator ausgesehen als ob er irgendwo aus einem Flugzeug gefallen wäre! Schläuche, Kabel und Teile überall!
Nach dem Zusammenbauen waren auch gar nicht viele Teile über, aber eigentlich ist es schon ein Wahnsinn, daß man einen Generator einer renommierten Firma so zerlegen muß nur um das Starterseil zu wechseln. Das sollte eine Firma wie Honda doch besser hinbekommen!



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